Therapie von Lungenkrebs
Wie ein Lungenkrebs therapiert werden kann, hängt von einer Reihe verschiedener Faktoren ab, beispielsweise von der Lungenkrebsform. Ein Mesotheliom wird anders behandelt als ein Bronchialkarzinom . Bei letzterem muss zudem eine Unterscheidung zwischen kleinzelligem und nicht-kleinzelligem Karzinom zur Auswahl der geeigneten Therapie durchgeführt werden.
Therapie eines Bronchialkarzinoms
Gehört ein Bronchialkarzinom zum Typ der nicht-kleinzelligen Karzinome, zu dem Adenokarzinome, Plattenepithelkarzinome und großzellige Karzinome zählen, so kommt die Möglichkeit einer Operation in Betracht, da der Tumor langsam wächst und im Vergleich zum kleinzelligen Karzinom erst spät Metastasen bildet (andere Organe befällt). Sind keine tumorfernen Lymphknoten befallen und keine Metastasen zu diagnostizieren, so wird der Tumor zusammen mit einem Randsaum gesunder Lunge herausoperiert. Gelingt es, das Bronchialkarzinom komplett zu entfernen, sind die Heilungschancen gut.
Ist der Tumor in benachbartes Gewebe eingewachsen oder sind Lymphknoten in der unmittelbaren Umgebung befallen, so wird im Anschluss an die Operation in der Regel eine Strahlentherapie durchgeführt. Die Strahlentherapie hat den Vorteil, bei einer nicht zu großen Streuung des Tumors gezielt auf das betroffene Gewebe gerichtet werden zu können und so nicht den ganzen Körper zu treffen. Liegen Metastasen in großer Entfernung zum Tumor vor oder sind die Tumoren besonders groß, reicht eine örtliche Behandlung durch Bestrahlung nicht aus. In einem solchen Fall wird zusätzlich zur örtlichen Bestrahlung die Chemotherapie eingesetzt, bei der medikamentös das Wachstum von Tumorzellen gehemmt wird. Diese Therapie wirkt systemisch, also auf den ganzen Körper.
Das kleinzellige Bronchialkarzinom wird selten operiert, in 80 % der Fälle haben sich zum Zeitpunkt der Diagnostizierung bereits Metastasen gebildet. Es ist allerdings sehr empfindlich gegenüber einer Chemotherapie. Sind die Tumoren auf einen Lungenflügel begrenzt, so stellt eine Kombination aus Chemo- und Strahlentherapie die wirksamste Behandlungsmethode zur Therapie dar. Beim Einsatz von Chemotherapeutika kann eine zusätzliche Bestrahlung des Kopfes durchgeführt werden, da Chemotherapeutika nicht die Blut-Hirn-Schranke überwinden können und somit dort nicht wirksam sind. Die Prognosen bei einem kleinzelligen Bronchialkarzinom sind schlechter als beim nicht-kleinzelligen Karzinom. Nicht selten erleiden Betroffene trotz einer zunächst erzielten Krankheitsrückbildung Rückfälle.
Für fortgeschrittene Stadien von Lungenkrebs wird in verschiedenen Studien derzeit der Einsatz von Antikörpern zur Blockierung des Krebswachstums näher untersucht.
Therapie eines pleuralen Mesothelioms
Abhängig von der Größe des pleuralen Mesothelioms während der Therapie zunächst versucht, mit einer Operation möglichst vollständig das Tumorgewebe zu entfernen. Dies ist nur dann möglich, wenn sich der Tumor noch nicht zu weit ausgedehnt hat. Im Anschluss wird in der Regel eine Strahlen- oder Chemotherapie durchgeführt.
Lydia Köper
Nachhaltige Raucherentwöhnung unter Hypnose
Beim Rauchen handelt es sich um eine der häufigsten Suchterkrankungen in Deutschland, die pro Jahr ca. 110.000 bis 140.000 Todesopfer fordert.
Durch den zunehmenden Nichtraucherschutz und die Tendenz zu gesünderem Leben sind wirksame und vor allem nachhaltige Rauchentwöhnungsmethoden sehr gefragt. Nur ca. 3-5 % der Raucher die mit dem Rauchen aufhören wollen schaffen es allein. Es werden sehr viele Möglichkeiten der Raucherentwöhnung angeboten, aber die wirksamste der Methoden ist die hypnotherapeutische Raucherentwöhnung, was durch zahlreiche Studien belegt wird. Die Hypnotherapie wurde 2006 vom Wissenschaftlichen Beirat der Psychotherapeutenkammer für diese Indikation als wirksam anerkannt.
In den neuen S3-Leitlinien zur Raucherentwöhnung „kann die hypnotherapeutische Raucherentwöhnung, als ein vielversprechendes Verfahren“ zur Raucherentwöhnung eingesetzt werden. Die Erfolgsquote nach einen Jahr liegt bei ca. 50%, bei verhaltenstherapeutischem Einsatz bei ca. 28-30 %.
Um im Rahmen eines Kuraufenthalts von 3 bis 4 Wochen mit dem Rauchen aufzuhören, hat sich das von Frau Dr. Cornelie Schweizer und Prof. Dr. Dirk Revenstorf, Tübingen entwickelte „Tübinger Programm“ sehr gut bewährt, da es sehr gut in der Gruppe durchgeführt werden kann. Im Kern besteht das Programm aus nur drei Hypnosesitzungen – sowie ein Vor- und ein Nachgespräch. Für eine erfolgreiche Raucherentwöhnung, auch unter Hypnose, ist die Eigenmotivation des Patienten entscheidend. Ernste Diagnosen, Partner, Ärzte oder die Umgebung einer Klinik für Atemwegserkrankungen können zwar den Wunsch nach dem Rauchstopp wecken, haben aber allein keine starke Zielbindung. Zur Unterstützung der Motivation kann die Messung und damit der Rückgang des Kohlenmonoxid-Gehalts in der Ausatemluft zu Beginn der Sitzungen gemessen werden.
Hypnose haftet in der Regel etwas Geheimnisvolles oder auch unheimliches an, meistens hervorgerufen durch Erfahrungen bei Showhypnosen oder ähnlichem. Das hat aber mit einer seriösen klinischen Hypnose nichts zu tun. Hypnose ist etwas was jeder kennt, wie im Spiel oder in der Arbeit vertieft zu sein und alles um sich herum vergessen zu haben. Auch in der Entspannung, wie beim „Autogenen Training“ o.ä. erleben wir solche Trancezustände. Während der Trance erleben wir einen veränderten Bewusstseinszustand in dem wir einen besseren Zugang zu eigenen Ressourcen, Gefühlen und Lösungsansätzen haben, die bisher nicht bewusst und damit auch nicht zugänglich waren.
Dem hypnotherapeutischen Vorgehen liegt die Idee zugrunde, dass Abstinentwerden von der Zigarette als einen Prozess des Abschiednehmens zu begreifen und die Zeit des Rauchens als einen Lebensabschnitt zu würdigen und abzuschließen.(s. C.C. Schweizer, „Vom blauen Dunst zum frischen Wind“, Carl-Auer-Verlag, Heidelberg)
Dementsprechend werden vor allem Suggestionen verwendet die Themen
ansprechen wie „Erinnerungen an die schönen Seiten des Rauchen aushalten
lernen“, „loslassen können“, „Freude spüren über das zukünftige rauchfreie Leben“.
Suggestionen sollen auf die Nutzung natürlicher, vorhandener Ressourcen hinzielen,
den besseren Gesundheitszustand oder die Genussfähigkeit auch als abstinenter
Raucher. Durch die Arbeit mit inneren Anteilen, wird die Ambivalenz bezüglich
Genuss und Gesundheit therapeutisch bearbeitet. Die Verwendung von aversiven
Suggestionen, wie Angst vor den Folgen des Rauchens oder unangenehmen
Empfindungen beim Rauchen sind nicht sinnvoll, da wenn überhaupt, nur kurzfristige Effekte entstehen. Da jede Hypnose auch eine Selbsthypnose ist, ist es auch sinnvoll Patienten durch ein Selbsthypnosetraining eine zusätzliche Ressource zu schaffen. Dies kann in Verbindung mit Entspannungsverfahren wie dem „Autogene Training“ geschehen. Der Patient kann dann außerhalb der Behandlungsstunden mit Selbsthypnose arbeiten und so eine wirkungsvolle Rückfallprävention betreiben.
Eine medikamentöse Unterstützung zur Linderung der Entzugserscheinungen lässt
sich sehr gut mit der hypnotherapeutischen Raucherentwöhnung kombinieren.
Günter Diehl, Ltd. Psychologe
Espan-Klinik, Rehabilitationsfachklinik für Atemwegserkrankungen, Bad Dürrheim
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